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Fassade des Schulgebäudes der Montessori Schule Biberkor

Blick über den Zaun

Blick über den Zaun und Schulentwicklung

2014 trafen wir uns im AK 14 zweimal/Jahr zu Schulbesuchen, Hospitationen und Weiterarbeit an den Pädagogischen Standards (vgl. Plakate im Anhang), so auch vom 16. – 18. November an der Ludwig – Windthorst – Schule in Hannover mit Silke Waldenmeier und Hans Traxl als Vertreter Bikerkors.

Daneben arbeiten wir in der „Werkstatt zur Individualisierung des Unterrichts“ des BÜZ mit: In vier Blöcken über knapp zwei Jahre hinweg arbeiten jeweils vier Kolleg*innen an den Themenfeldern "Standards und ihre Umsetzung" - "Gestaltung des individualisierten Unterrichts" - "Leistungsmessung und -bewertung" - "Konkretisierung im Schulprogramm und strukturelle Einbettung"

Für Biberkor nehmen Silke Waldenmeier, Katharina Oeder, Dominik Lauter und Andreas Greiner an dieser Werkstatt teil und berichten der Konferenz.

Am Pädagogischen Tag, 19.11.2014, haben wir und mit den Themenfeldern „Leistungsmessung und –bewertung“, „Perspektiven Haupt- und Mittelschule“ und „flexible Mittelstufe“ beschäftigt, uns dabei u.a. an den Standards des BüZ orientiert und weiter an der Umsetzung montessorianischer Ideen im bayrischen Schulsystem gearbeitet.

Im Laufe dieses Schuljahres werden wir die Planungen fortsetzen und dann im Sommer über Wege der Implementierung neuer Gedanken zur Gestaltung unserer Schule beraten.
Hans Traxl

Lernen all inclusive

Alle zwei bis drei Jahre treffen sich die Vertreter*innen der Mitgliedsschulen von Blick über den Zaun (BüZ) zu gemeinsamen Tagungen. Dieses Mal fand sie vom 13.-15.09.2013 in Bielefeld zum Thema "Lernen - all inclusive" statt. Die BüZ-VertreterInnen vertieften dort im Anschluss an die letzte Tagung in Bensberg "Den Einzelnen gerecht werden" den zweiten Bereich der den BüZ begründenden Standards. Gleichzeitig wurde auf das pädagogisch wie bildungspolitisch wichtige Thema Inklusion fokussiert. Hauptrednerin war die NRW-Bildungsministerin Sylvia Löhrmann.

Unterricht, Schulentwicklung und Systemebene stellten die drei Arbeitsfelder des Treffens dar. Zu jedem Schwerpunkt leiteten Vorträge ein, Workshops gaben anschließend Gelegenheit zur Vertiefung und zum Austausch mit den Kollegen.

Pädagogisch anspruchsvoll und interessant, atmosphärisch konzentriert und gelassen, menschlich freundlich und kollegial - so lässt sich Bielefeld in Adjektiven kurz beschreiben. Immer kann man etwas mitnehmen, wenn Menschen sich treffen, die etwas bewegen wollen. Und manchmal lässt man auch etwas da, so wie Silke Waldenmeier, die in der inneren Runde des abschließenden Fishbowls diskutierte. (Im Bild mit S. Löhrmann, Prof. Hans Kröger, Leiter der Päd. Arbeitsstelle des BüZ, und A. von der Groeben, Laborschule, Vordenkerin und Mitgründerin des BüZ).

Bayern wird bei solchen Treffen gern etwas mitleidig oder abfällig als pädagogisches Entwicklungsland beschrieben. Das tut vielen guten Ansätzen im Lande und vielen mutigen Pädagog*innen unrecht. Und auch wir auf Biberkor zeigen immer wieder, dass man Wege zu einer kindgerechten Schule finden und beschreiten kann.

"Inklusion als konsequente Umsetzung der "Blick über den Zaun" - Standards" ist eine Grundsatzerklärung, die von den Mitgliedsschulen über die Arbeitskreise erarbeitet wurde. Wichtig war uns Biberkorianern im Vorfeld, dass neben den Leitenden Zielvorstellungen und der Haltung der Pädagogen auch die Ressourcen und die organisatorischen Strukturen betont und als unabdingbar bezeichnet werden.

Wir arbeiten in unseren Konferenzen und auf den Pädagogischen Tagen (zuletzt in sechs Tagen der Ferien) an der Umsetzung der Standards in den Alltag, und wir wissen die Bedingungen Biberkors zu schätzen. Doch auch für uns wäre es sehr hilfreich, wenn die seit 2009 bewilligten und doch noch ausstehenden Gelder des Freistaates ausgezahlt würden - von einer Förderung der realen Kosten für angemessene Lerngruppen und Teamarbeit mit Heil- und Sozialpädagogen ganz zu schweigen.

Silke Waldenmeier und Hans Traxl, Biberkor-Vertreter im BüZ-AK 14

Biberkor blickt über den Zaun - und lässt sich anschauen

Montessori Biberkor ist seit dem Schuljahr 2011/2012 Mitglied im Schulverbund "Blick über den Zaun" und steht damit in einem Netzwerk mit derzeit etwa 120 anderen reformpädagogisch orientierten Schulen (Stand Januar 2013).

Organisiert ist der Schulverbund in Arbeitskreise von je 8-10 Schulen. Gemeinsam arbeiten die Schulen eines solchen Arbeitskreises an der Verbesserung ihrer Einrichtung. Dafür besuchen sie sich als "kritische Freunde" zweimal pro Jahr in Schulbesuchen, so genannten "peer reviews", d.h. jeweils zwei Vertreter*innen aller Schulen besuchen eine Schule. Der Reihe nach werden so alle Schulen besucht und erhalten Rückmeldungen, wie sie ihre Schule verbessern können, aber auch was bereits so gut ist, dass man es gerne mit an seine eigene Schule mitnehmen würde.

Der Besuch der Kolleg*innen des AK 14 auf Biberkor fand im November 2012 statt. Für Biberkor sind Silke Waldenmeier und Hans Traxl die Kontaktpersonen.

Grundlage der gemeinsamen Arbeit ist das gemeinsame pädagogische Verständnis einer Schule für das Kind. Der Schulverbund hat deshalb auf Basis eines Leitbilds Standards für eine gute Schule entworfen. Diese Standards sind Grundlage für die Entwicklungsarbeit im Kollegium aber auch die gemeinsame Basis bei den gegenseitigen Besuchen.

Die grundlegenden Überzeugungen des Schulverbunds sind:

  • Es geht in der Schule um einzelne Menschen, die Kinder und Jugendlichen. Die Schule ist für sie da und nicht umgekehrt. Wir müssen sie in ihrer Unterschiedlichkeit annehmen und die Schule von ihnen und ihren Bedürfnissen her denken.
  • Lernen ist eine Sache der ganzen Person. Erfahrung und Erlebnis gehören ebenso dazu wie Belehrung und systematisches Üben.
  • Werte müssen täglich gelebt werden, ebenso wie demokratisches Handeln. Das ist keine Sache einzelner Fächer, sondern des Schullebens.
  • Gute Schulen entstehen nicht von selbst und kommen nicht von "oben". Verantwortlich für eine Schule sind diejenigen, die sie gestalten.

Montessori Biberkor hat sich durch die Mitgliedschaft dazu verpflichtet, Schule entsprechend dieser Grundsätze zu gestalten und die Standards als Entwicklungsgrundlage anzusehen.

Mehr zu den Standards, zur gemeinsamen Prinzipienerklärung und zum Schulverbund unter www.blickueberdenzaun.de

Blick über den Zaun - peer review und Evaluation

Besuch des AK 14 des Schulverbundes "Blick über den Zaun" (BüZ) auf Biberkor, 21. - 23.11.2012.

Der Besuch der BüZ-Kolleg*innen, deren Schulen die pädagogische Landkarte von Montessori-Altach (bei Dornbirn, A) bis Campus Nauen (bei Berlin und Potsdam) abbilden, hatte die kollegiale Hospitation und die anschließende Rückmeldung im Sinne einer Evaluation durch "kritische Freunde" zum Schwerpunkt.

16 Kolleg*nnen haben in kleinen Grüppchen in insgesamt 35 Unterrichtsstunden hospitiert, viele Einzelgespräche geführt und damit einen guten Einblick in den Alltag und einen Überblick über Biberkor bekommen.

Wir und alle im BüZ vereinten Schulen wollen die Standards des BüZ im Alltag umsetzen, gemeinsam wollen wir sie weiter entwickeln und als starker Verbund mit pädagogischen Grundüberzeugungen auch nach außen wirken.

Bei allen Unterschieden der Schulformen und bildungspolitischen Vorgaben der Länder eint die BüZ-Schulen die pädagogische Grundüberzeugung, dass die Schule für die Kinder da ist - und dass sie bei den Lehrern anfängt. Individualisiertes Lernen in der Gemeinschaft führt, da sind wir uns einig, zu Wissens- und Kompetenzerwerb, so dass die Kinder selbstständig sein und ihre individuelle Einzigartigkeit entwickeln können und dass sie gleichzeitig Verantwortung für sich und für ihre Umgebung übernehmen können. Denn keiner ist eine Insel, und entfalten kann man sich nur in und mit seinem Umfeld.

Das Feedback der Kolleg*innen am 23.11.2012 gab wertvolle Impulse für die weitere Schulentwicklung und wird Gegenstand von Konferenzen und Zielvereinbarungen sein, auf dass Biberkor weiterhin ein besonderer Ort sinnerfüllten Lernens und Lebens für alle bleibt.