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Maria Montessori und ihre Pädagogik

Maria Montessori war eine Wissenschaftlerin, die ihre Theorien nicht im stillen Kämmerlein, sondern im täglichen Arbeiten mit und im Beobachten von Kindern entwickelte. Umso lebensnaher und erfolgreicher ist ihre Pädagogik seit nunmehr über 100 Jahren.

Maria Montessori

* 31. August 1870 in Chiaravalle bei Ancona; † 6. Mai 1952 in Noordwijk aan Zee, Ärztin, Reformpädagogin, Philosophin und Philanthropin.

Maria Montessori entstammt einer gebildeten christlichen Familie. Schon als Kind interessierte sie sich für Naturwissenschaften und besuchte eine technische Oberschule. Ab 1890 studierte sie Medizin.

Während des Studiums arbeitete Montessori als Assistentin an einer psychiatrischen Klinik in Rom. Auf Kinderheilkunde spezialisiert setzte sie diese Tätigkeit als Assistenzärztin in der Abteilung für Kinderpsychiatrie der römischen Universitätskinderklinik fort. Dort traf sie auf nur notdürftig versorgte geistig behinderte Kinder. Erschüttert vom würdelosen und verwahrlosten Zustand, in dem diese Kinder lebten, bemühte sie sich um eine Verbesserung der damals üblichen Bedingungen.

Beeindruckt von den Arbeiten von Jean Itard und Edouard Séguin war Montessori davon überzeugt, dass die Behandlung geistig behinderter Kinder kein medizinisches, sondern ein pädagogisches Problem ist. Sie forderte daher die Einrichtung spezieller Schulen für die betroffenen Kinder.

Nach ihrer Doktorarbeit über "Antagonistische Halluzinationen" 1896 begannen ihre wichtigsten Forscherjahre. Bis 1907 entwickelte sie ihre anthropologisch-biologische Theorie. Sie beschäftigte sich mit den neuropsychiatrischen Grundlagen, auf denen ihre Pädagogik und ihre praktischen Experimente in den Kinderhäusern beruhten.

Am 6. Januar 1907 eröffnete sie die "Casa dei Bambini" (Kinderhaus) in einem römischen Arbeiterbezirk. In dieser Tagesstätte erhielten Kinder aus sozial schwachen Familien erstmals die Chance auf die Entwicklung ihrer individuellen Fähigkeiten. Maria Montessori beobachtete und begleitete die Kinder und entwickelte daraus ihre eigene Methode. Ein Schlüsselerlebnis war ihre Beobachtung eines kleinen Mädchens: Völlig versunken in seine Beschäftigung mit Einsatzzylinderblöcken ließ es sich auch durch massivste Ablenkungen nicht stören. Den Zustand absoluter Versenkung, den Montessori an diesem Kind beobachtete, nannte sie später die "Polarisation der Aufmerksamkeit". Sie erkannte auch, dass sich diese Erkenntnis auf alle Kinder übertragen ließ: Je mehr sich ein Kind in sein Lernen versenkt, desto gründlicher durchdringt es die Lerninhalte.

Aus den in dieser Zeit gemachten Erfahrungen entwickelte sie die Montessori-Methode ("Il metodo della pedagogia scientifica", erste Fassung 1909 danach ständig erweitert, und "L'autoeducazione", 1916) zur Erziehung von Kindern.

Während des Zweiten Weltkrieges lebte sie im Exil in Indien. Hier entwickelte sie vor allem das Prinzip der "Kosmischen Erziehung" und den "Erdkinderplan". Ihre letzten Lebensjahre verbrachte sie in den Niederlanden. Hier befindet sich heute auch der Hauptsitz der Association Montessori Internationale (AMI).

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